Schloss Schwandegg, Waltalingen, 14. Juni 2011 Freiwillige trainieren für eine Flora des Kantons ZürichErstmals seit 172 Jahren wird die Häufigkeit aller Farn- und Blütenpflanzen im Kanton neu erfasst. Auf diese Weise lässt sich aussagen, wie sich die Flora verändert, welche Pflanzen ausgestorben oder neu eingewandert sind. Die Zürcher Botanische Gesellschaft plant die Erarbeitung einer Flora des Kantons Zürich, unterstützt durch ihre Mitglieder und zahlreiche Freiwillige. Rund 45 Botaniker und Laien treffen sich vom 13. bis 18. Juni auf Schloss Schwandegg zu einer Pilotkartierung mit der Erprobung der Kartierungsmethode. Kartiert wird im Zürcher Weinland und Unterland. Die Zürcher Botanische Gesellschaft (ZBG) plant die Erarbeitung einer Flora des Kantons Zürich (FloZ), einer vollständigen Übersicht über die Verbreitung und Häufigkeit der Farn- und Blütenpflanzen im Kanton. Die erste und einzige Flora des Kantons Zürich ist bereits 172 Jahre alt (Kölliker 1839). Die Landschaft wird eintöniger und ärmer an Arten, weil immer mehr Grünland neuen Siedlungen weichen muss, die Landschaft intensiv bewirtschaftet wird und der Klimawandel die Umwelt schleichend verändert. Darum drängt sich eine Momentaufnahme auf. Die Zürcher Botanische Gesellschaft wagt mit der vorliegenden Initiative diese Momentaufnahme in gemeinsamer Anstrengung mit ihren Mitgliedern und weiteren Interessierten. Ausgestorbene und neue Arten im VisierDas Projekt beabsichtigt, den aktuellen Zustand der Flora festzuhalten. Innerhalb von fünf Jahren ab dem Zeitpunkt einer gesicherten Finanzierung sollen im ganzen Kanton alle vorkommenden Arten erfasst werden. Dadurch wird die Basis für wichtige Vergleiche sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft geschaffen. Es sollen Fragen zum Vorkommen und zur Häufigkeit seltener Arten sowie zu ausgestorbenen und neu auftretenden Arten im Kanton beantwortet werden. Die Erhebung der Farn- und Blütenpflanzen im Kanton Zürich soll der Bevölkerung die Schönheiten und den Reichtum der einheimischen Pflanzenwelt und den Florenwandel vor Augen führen. Zudem werden die Grundlagen für die Behörden verbessert, um den Schutz der Biodiversität im Kanton zu optimieren. Der tragende und wichtige Teil der Arbeit wird durch Freiwillige geleistet, die ihre Fachkenntnisse für dieses mehrjährige und wegweisende Projekt einsetzen möchten. Ohne diese breite Unterstützung könnten die aufwendigen Erhebungen nicht kostengünstig durchgeführt werden. Vom 13. bis 18. Juni treffen sich rund 45 freiwillige Botaniker und Botanikerinnen sowie Laien zu einer einwöchigen Pilotkartierung auf Schloss Schwandegg bei Waltalingen. Im Rahmen dieser Woche werden die gewählten Methoden geprüft. Geplant ist die Kartierung der Flora in 30 ausgesuchten 1 km2-Quadraten im Zürcher Wein- und Unterland. Auch das sorgfältige Bestimmen von Pflanzenarten unter kundiger Anleitung wird geübt. Die gemeinsame Arbeit soll spannend und gesellig gestaltet sein. Die Pilotkartierung findet in der Woche von Montag, 13. bis Freitag, 18. Juni 2011 statt. Am Dienstag, 14. Juni 2011, 10.30 Uhr werden auf Schoss Schwandegg die Medien und Gemeindevertreter über dieses Vorhaben informiert. Die Finanzierung des Gesamtprojekts ist noch nicht gesichert. |